Wie fängt man es an? Welche Fragen könnte man diesen Menschen stellen, damit sie nicht ganz unvorbereitet in eine Runde kommen bzw. anfangen? – Dazu kommt noch, dass jede Person (gute und schlechte) Erfahrungen gemacht hat und, wenn Themen im Spiel aufkommen, die anderen Mitspielenden unangenehm sind kann dieses, im schlimmsten Fall, gar ein Trauma auslösen können.
Um dieses zu vermeiden, habe ich mir einmal Gedanken darüber gemacht, wie man dieses vermeiden könnte. Tatsächlich ist eine ganze Menge zusammen gekommen, allerdings ist diese Liste vermutlich nicht vollständig und kann beliebig ergänzt werden. (Hinterlasst gerne einen entsprechenden Kommentar oder sendet uns eine Nachricht, wenn noch etwas fehlt.)
Inhaltsverzeichnis
- Was stellt ihr euch unter Pen and Paper Rollenspiele vor?
- Welche Erwartungen habt ihr?
- Welches Genre möchtet ihr bespielen?
- Sicherheitsmechanismen: Was sind Themen, die bei euch eine absolute Grenze darstellen und nicht vorkommen sollten?
- Wie oft soll gespielt werden?
- Wie lange kann gespielt werden?
- Was für Charaktere wollt ihr spielen?
- Wie geht man mit Absagen um?
- Wie wird mit unklaren Regelfragen umgegangen?
- Welcher Spielstil soll im Fokus liegen?
- Was macht euch Spaß, findet ihr doof oder sogar langweilig?
Was stellt ihr euch unter Pen and Paper Rollenspiele vor?
Diese Frage richtet sich vor allem an erst Spielende. Vielleicht haben diese sich auch schon vorab informiert, aber noch keine richtige Idee, wie das Ganze funktioniert. Es gibt mittlerweile die verschiedensten Videoangebote auf bekannten Plattformen, wo solche Runden angeschaut werden können, aber gerade daraus kann sich eine andere Erwartung herauskristallisieren.
Welche Erwartungen habt ihr?
Bei dieser Frage wurde angemerkt, dass es schwer zu konkretisieren sei, denn gerade Spielende die neu einsteigen, haben vermutlich (noch) keine genaue Vorstellung. Es geht meiner Meinung auch darum, ggf. bei zu hohen Ansprüchen, den Leuten den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Beispiel:
Diese Menschen haben den Leuten von Rocket Beans oder gar Critical Role zugesehen und haben auch Lust bekommen genau so zu spielen. Nur dass diese Menschen Jahre an Erfahrung haben und auf einem ganz anderen Level sind, muss den Spielenden vielleicht erstmal klargemacht werden. So wirken bei Critical Role ausgebildete Schauspieler und Synchronsprecher und das ist damit nochmal ein ganz anderes Level als Rocket Beans.
Welches Genre möchtet ihr bespielen?
Von Fantasy bis Scince-Fiction gibt es eine ganze Menge Möglichkeiten. Gerade wenn eine Gruppe komplett neu zusammen kommt, um zu Spielen sollten Sie sich fragen, was allen am meistens Spass machen könnte.
Sicherheitsmechanismen: Was sind Themen, die bei euch eine absolute Grenze darstellen und nicht vorkommen sollten?
Ich persönlich würde am Spieltisch sagen, das geht mir zu weit, spielt gerne ohne mich weiter. Bin wieder da, wenn die Szene vorbei ist bzw. würde den Heimweg antreten, wenn sich der ganze Abend um das Thema dreht und bin ich beim nächsten Mal wieder dabei.
Es gibt allerdings Menschen, die würden so etwas, aus verschiedenen Gründen, nie machen. Daher sollten solche Themen vorher besprochen werden. Doch gerade Menschen die sich neu kennenlernen haben Hemmungen ihre Ängste und Sorgen Preis zu geben, deshalb ist es auch ratsam ein Einzelgespräch anzubieten und es auch für dich zu behalten.
Wie oft soll gespielt werden?
Oft haben unterschiedliche Menschen einen unterschiedlichen Tagesablauf und andere Verpflichtungen. Sei es Arbeit, Familie oder Frezeitaktivitäteten. Wer regelmäßig spielen möchte, sollte sich daher möglichst einen festen Termin setzen: Einmal im Monat, mehrmals im Monat oder gar mehrmals wöchentlich? Die Gruppe entscheidet gemeinsam.
Wie lange kann gespielt werden?
Die Spieldauer sollte meiner Meinung nach nicht unter 3 Stunden liegen. 4 – 5 Stunden, würde ich sagen, sind voll in Ordnung, denn irgendwann kann sich eh nicht mehr konzentrieren.
Was für Charaktere wollt ihr spielen?
Es können zwar alle Spielende eine Kämpferin mit einer Axt und Schild darstellen, doch das ist nicht unbedingt sinnvoll, daher sollte zumindest schon mal ausgelotet werden, wem welche Rolle zusagt und ob es Alternativen gibt. Eine gut gemischte Gruppe an Charakteren sorgt für gutes Vorankommen im Abenteuer.
Wie geht man mit Absagen um?
Das finde ich, sollte auch geklärt werden. Optimal hat sich für mich herausgestellt, sind vier bis fünf Spielende und eine spielleitende Person. Eine spielende Person kann gerne noch dazu kommen, mehr als 6 Spielerin wird sehr schwierig zu händeln, finde ich.
Jede Gruppe sollte sich die Frage stellen, was ist, wenn 1 Person fehlt, wenn zwei Personen, drei oder gar vier. Wenn gewünscht, könnte ein OneShot, auch in einem anderen System, gespielt werden. Alternativ gibt es natürlich auch die Möglichkeit ein gutes altes Brettspiel ausgepacken, wenn sich die Gruppe trotzdem treffen möchten. (Es gibt viele Spiele, welche sich – zumindest weitläufig – dem Thema Rollenspiel annähern).
Wie wird mit unklaren Regelfragen umgegangen?
Niemand muss und kann alles wissen! Daher kann es vorkommen, dass bei einer Regel (noch) nicht ganz klar ist, wie sie korrekt angewendet wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten damit umzugehen:
Die für mich schönste Lösung ist diese: Die spielleitende Person entscheidet spontan. – Im besten Fall im Konsens mit der Gruppe, um den Spielfluß nicht zu unterbrechen. Hinterher kann immer noch nachgeschaut werden, wie es regelkonform gewesen wäre. (Und diese Regel dann beim nächsten Mal Anwendung finden.)
Kann die Entscheidung noch etwas aufgeschoben werden, kann eine spielende Person, die gerade keine Szene im Spiel hat, im Regelwerk nachschauen und die spielleitende Person schwenkt ersteinmal zu einer anderen Szene. – Ist auch ein Lösungsansatz, aber nicht so fließend.
Die letzte Lösung sollte sein das die SL selbst im Regelwerk nachschaut, denn es unterbricht einfach den Spielfluß ungemein. Meine Empfehlung daher: Tipp Eins und einfach mal Mut zur Lücke!
Wird es in der Gruppe eine wechselnde SL geben?
Hier geht es darum, dass sich die spiellitenden Personen absprechen sollten. Vor allem bei längeren Kampagnen, wie mit der Geschichte weiter verfahren wird. Vielleicht gibt es die Möglichkeit die Kampagnen in verschiedenen Abschnitten einzuteilen, damit nicht zu sehr von der Story abgewichen wird und es eine rote Linie gibt. Ansonsten besteht auch die Möglichkeit, dass jede spielleitende Person eine eigene Geschichte abschließt und dann die nächste SL weiter macht.
Welcher Spielstil soll im Fokus liegen?
Charakterspiel, Storytelling oder doch lieber Kampflastig?
So oder so, früher oder später wird alles im Spiel einfließen. Allerdings wird der Fokus auf eins der drei Beispiele gelegt. Auch hier sollte, wie immer, die Gruppe gemeinsam entscheiden.
Was macht euch Spaß, findet ihr doof oder sogar langweilig?
Hier kann die SL sich schonmal einen groben Überblick machen, was die Spielenden sich für Abenteuer wünschen und in welcher Richtung es gehen soll.