Tipps zum Umgang mit Unsterblichkeit im Pen & Paper Rollenspiel

Die meisten Regelwerke beeinhalten zwar keine Regeln für Unsterblichkeit, doch wenn die Gruppe sich einig ist, wird sich immer eine Lösung finden.

Aber Achtung: Wenn alle Charaktere unsterblich sind, wird das Spiel schnell langweilig. Immerhin gibt keine Notwendigkeit mehr Entscheidungen zu treffen. Am Ende sitzen die Spielenden dann nur noch lustlos herum – was natürlich nicht Sinn einer Pen & Paper-Runde sein sollte.

Vielleicht reizt dich die Thematik aber doch und du möchtest es gerne einmal ausprobieren, dann solltest du einiges beachten:

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Stelle sicher, dass dein Charakter einen guten Grund hat, unsterblich zu sein.
  2. 2. Achte darauf, dass dein Charakter immer wieder sterben kann – auch wenn er unsterblich ist.
  3. 3. Verhindere, dass dein Charakter zu mächtig wird – sonst nimmt er allen anderen den Spaß am Spiel.
  4. 4. Plane voraus, was dein Charakter tun wird, wenn er unsterblich ist – sonst verbringt er seine Zeit nur damit, immer wieder zu sterben und neu anzufangen.
  5. 5. Genieße die Unsterblichkeit deines Charakters – aber denk daran, dass auch andere Spieler ihren Spaß haben sollen.

1. Stelle sicher, dass dein Charakter einen guten Grund hat, unsterblich zu sein.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit einfach aufzuwachen und unsterblich zu sein? Natürlich kann dein Charakter „einfach“ von einem unsterblichen Wesen (z.B. etwas Gottähhnlichem) abstammen und damit die Unsterblichkeit geerbt haben. Er könnte aber auch eine Strahlendosis abgekommen haben, die eine Mutation hervorgerufen hat oder er wurde verflucht. Vielleicht ist seine Unsterblichkeit aber auch gar nicht an seinen Körper gebunden, sondern an ein Relikt, z.B. ein Schmuckstück oder eine Waffe … Achte aber in jedem Fall darauf, dass es zu dem Setting passt, in dem dein Charakter Zuhause ist.

2. Achte darauf, dass dein Charakter immer wieder sterben kann – auch wenn er unsterblich ist.

Dieser Punkt mag im ersten Moment etwas paradox wirken, aber mal ehrlich: Wenn der Charakter nicht sterben KANN, wird es mind. für die spielende Person bald langweilig. Ein gewissens Gleichgewicht zwischen Sterblichkeit und Unsterblichkeit kann da helfen. (Und natürlich die Spielleitung! ;-)) Es ist wichtig, dass der Charakter immer mal wieder mit dem Tod konfrontiert wird. Vielleicht stirbt er ja, erwacht dann aber wieder zum Leben. – Wer es auf die Spitze treiben will kann ihn natürlich auch direkt „unter die Erde“ bringen und er muss sich erst aus der misslichen Lage befreien, wenn er wieder aufwacht. (Tabuthemen beachten!)

3. Verhindere, dass dein Charakter zu mächtig wird – sonst nimmt er allen anderen den Spaß am Spiel.

Ein unsterblicher Charakter hat immer und überall Zugang zu seinen Fähigkeiten und Ressourcen, da er nicht mehr an Zeit und Raum gebunden ist. Er kann überall und jederzeit handeln. Damit bietet sich auch die Möglichkeit unendlich viele Abenteuer zu bestreiten, entsprechend viele Erfahrungspunkte zu verdienen und die Fähigkeiten ins Unermessliche zu steigern. Irgendwann ist deine Figur so mächtig, dass du nicht einmal mehr zu den Würfel greifen musst, da du jede Probe ohnehin bestehen würdest. [Anmerkung: Das kann auch bei unsterblichen Charakteren passieren. Es sollte daher darauf geachtet werden, dass die Charaktere einer Gruppe immer auf möglichst gleicher Stufe sind – oder zumindest nicht allzuweit voneiander entfernt!]

4. Plane voraus, was dein Charakter tun wird, wenn er unsterblich ist – sonst verbringt er seine Zeit nur damit, immer wieder zu sterben und neu anzufangen.

Anfangs mag es noch ganz lustig sein Grenzen auszutesten und den Charakter, ganz bewusst, in Schwierigkeiten zu bringen. Doch irgendwann wird auch die xte Straßenschlacht genauso langweilig wie der Absturz mit einem Raumschiff. Bekanntlich ist so ein ewiges Leben ja dann doch recht lang.

Wie wäre es, wenn dein Charakter gar nicht weiß, dass er unsterblich ist? Er könnte es erst nach und nach herausfinden. So überbrückst du einiges an Zeit, kannst ein großes Geheimnis lüften und dich vielleicht sogar auf die Suche nach einem „Heilmittel“ begeben, wenn dir die Unendlichkeit zu lang wird. So hat er auch gleich einen Grund durch die Welt(en) zu ziehen – und dabei Abenteuer zu erleben.

5. Genieße die Unsterblichkeit deines Charakters – aber denk daran, dass auch andere Spieler ihren Spaß haben sollen.

Unsterblich zu sein bietet deinem Charakter unendliche viele Möglichkeiten und sicher wird er, sofern er es weiß, anders durch die Welt wandeln, als die sterblichen Figuren deiner Mitspielenden. Leider kann das auch schnell dazu führen, dass sie schnell zu Sidelicks avancieren. Da ist mal sicher ganz okay, aber auf Dauer möchte niemand nur jemand sein der mitläuft! Es ist nicht (nur) dein Abenteuer! Presche mit deinem Charakter daher nicht immer vor, sondern halte diesen auch mal im Hintergrund. Gib dem Rest deiner Gruppe die Möglichckeit das Abenteuer auf ihre Art zu erleben – mit dir GEMEINSAM.

Viel Spaß in der Ewigkeit! 😉

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