Ideen für (neue) Abenteuer finden

Inhaltsverzeichnis

“Wo bekommt ihr die Ideen her?”

Ganz ehrlich? Überall her.

Generell gilt, Medien konsumieren. Egal ob es Bücher sind, Comics, Filme, Serien, Podcast, Musikvideos, Videospiele und und und.

Wichtig ist, sich auch an Medien heranzutrauen, die eigentlich nichts für einen sind, um eine andere Perspektive zu bekommen, um andere, neue, und kreative Ideen einbringen zu können.

Wenn euch selber keine Idee kommen, dann entlehnt aus sämtlichen Medien, was ihr denkt, dass es cool sein kann am Spieltisch zu erleben.

Auch wenn es bekannte Szenen aus entsprechenden Medien sind, wird es zu euere Geschichte, da ihr die Möglichkeit habt alles zu ändern, nichts ist festgeschrieben. Die Spielleitenden können die Medienszenen in andere Zeiten einbauen, den Antagonisten andere Namen geben und schon wissen die Meisten nicht mehr, wo die Idee her ist.

Aus den Medien können es einzelne Szenen sein oder auch die ganze Geschichte. Aus Büchern können einzelne Absätze für Inspirationen dienen. Vielleicht habt ihr auch ein cooles Musikvideo gesehen, worum eine Kampagne gesponnen werden kann oder ihr seht ein Bild, wo ihr denkt da kann was daraus gemacht werden.

Wenn ihr euch an einen Traum erinnern könnt, schreibt es erstmal auf, es kann als Abenteueridee verwertet werden.

Auch Charaktere können aus sämtlichen Medien entnommen werden, gebt ihnen ein anderes Aussehen, einen anderen Namen und schon habt ihr einen coolen Charakter.

Sind es z.B. sehr bekannte Charaktere aus bekannten Medien die viele Menschen cool finden, gebt ihr diesen Charakter eine eigene Identität. Ihr verkörpert den Charakter zuerst genauso wie in der Vorlage, allerdings werdet ihr diesen früher oder später weiterentwickeln. Gilt sowohl als NPC für Spielleitende als auch für einen Spielcharakter von Spielenden.

Bilder

Dungeon Alchemist oder Dungeon Painter Studio sind Programm, um Karten für vorwiegend Pen&Paper Rollenspiele zu erstellen. Dieses Bild stammt aus Dungeon Alchemist und wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt.

In einem dezentralen Netzwerk hat jemand mit dem Programm folgendes Bild zufällig mit den Schlagworten >>Anker, See und Insel<< erstellt und geteilt. Gefragt hat er dann; >>Wen oder was würde man denn da gefangen halten?<<

Prompt sind mir dann folgende Ideen gekommen:

  • Politisch gefangene. Ein Wesen, welches die Gegend unsicher gemacht hat.
  • Ein friedliebendes Wesen, welches gegen Feinde eingesetzt wird und Vernichtung eigentlich gegen seine Natur ist.
  • Eine liebende Person, die die Liebe nicht erwidert. Die Person weiß nicht, wo sie ist und nur eine Handvoll Wachen gibt, die regelmäßig nach ca. 3 Tagen ausgewechselt wird, um keine Bindung zu dieser aufzubauen.
  • Eine beschworene Wesenheit, die gefangen ist, um den Herrschenden ihre Macht zu sichern.
  • Ich war selbst von mir überrascht, wie schnell mir diese Ideen gekommen sind und die Person war begeistert, da ihm gleich ein halbes Dutzend Plotideen gekommen sind.
  • Mir ist später noch eine andere Ideen gekommen.
  • Das Gebäude könnte eine eigene Entität sein, welches Opfer verlangt und es werden immer wieder Gefangene oder Verbrecher dort eingesperrt, um dieser Entität den gar auszumachen.
  • Mit dem Versprechen sollten diese erfolgreich sein, dass ihre Freiheit winkt, ihre Schuld erlassen wird und womöglich noch mit Ruhm und Reichtum gelockt wird, dass auch Helden sich daran versuchen möchten.

Nur anhand dieses Bildes kamen mir die Ideen und daraus lassen sich einzelne Abenteuer oder ganze Kampagnen entwickeln, diese müssen nur weiter gesponnen werden.

Erstmal anfangen

Auch wenn du von dem Abenteuer keine konkrete Vorstellung hast, vielleicht nur den Anfang, schreib auf, was dir eingefallen ist. Oft ist es so, dass sich Abenteuer anders entwickeln, als du dir vorgestellt hast, da die Spieler nicht auf deinem erdachten Plot anspringen, oder eigene Ideen einbringen.

So entsteht eine eigene Dynamik und während des Spielens kommen dir dann die Ideen.

Was auch gut funktioniert, dass du die Ideen der Spielenden aufgreifst. So entsteht eine dynamische Welt, die die Spielenden mitgestalten können und sind nicht nur Protagonisten, sondern auch Mitgestalter der Welt und somit haben die Spielenden ggf. auch mehr Lust am Spielen.

Gewähre deinen Spielenden große Freiheit, lass die Ideen der Spielenden freien lauf und greife nur ein, wenn es nicht in das Konzept passt oder zu unrealistisch erscheint. Schlag dann bestenfalls eine Alternative vor oder sag, dass du keine bessere Idee hast, für andere Vorschläge offen bist.

Wichtig ist, in jedem Fall gestaltet ihr das Abenteuer, die Gegend oder sogar die ganze Welt gemeinsam. Ob Kleinigkeiten sind oder Welt veränderte Details und alles dazwischen, ihr spielt miteinander.

Session Zero

In der Session Zero kann jeder seine Vorstellungen definieren, was erwartet wird, was nicht erwünscht ist. Das habe ich in dem Beitrag Erste Fragen an neue Spielende und Gruppen schon einmal zusammen gefasst. Da können von allen Ideen gesammelt werden. Diese müssen dann nur noch in ein Corset von der Spielleitenden Person gesteckt werden.

Weitere Tipps

Einst war ich in einem Workshop von Andreas Melhorn. Es war glaube ich Herbst 2022 auf einer Online Convention, welche weiß ich nicht mehr. Er hat das Buch geschrieben Abenteuer Gestalten, welches bei System Matters erworben werden kann geschrieben.

Des Weiteren habe ich noch ein Buch gefunden, welches bei Pro Indie oder Sphärenmeister Spiele bezogen werden kann. Weder habe ich es bei mir zu Hause noch habe ich es gelesen.

Es heißt Spielleiten von Dominic Wäsch. Kurzer und knackiger Titel, wie ich finde.

Abenteuerbücher

Mit Abenteuer-Büchern meine ich schon geschriebene Abenteuer, die für bestimmte Systeme geschrieben worden sind.

Dort hat er den Tipp gegeben, 5 willkürliche Abenteuerbücher aus dem Regal zu nehmen, irgendwelche Seiten aufzuschlagen und davon jeweils ein Absatz lesen und gucken, ob daraus was gebastelt werden kann. Ausprobiert hat er es auch noch nicht, ist aber ein Versuch wert.

Ich bin mir sicher, das kann genauso mit normalen Büchern ausprobiert werden.

Tarotkarten

Ich weiß nicht mehr, wo ich diese Idee herhabe, aus dem oben genannten Workshop, aus dem Buch Abenteuer gestalten oder ganz woanders her.

Jedenfalls können auch Tarot Karten genutzt werden. Es gibt schöne, detailliert, mit Hintergrund gezeichnete Tarot Karten, davon zieht man eine Karte nach der anderen vielleicht auch so 5 Stück, schaut was draufsteht und bindet den Hintergrund mit ein. Aus diesen Tarot Karten entsteht dann ein Abenteuer.

Aus deinem Kopf

In dem Buch Abenteuer Gestalten wird auch ein Link angegeben, der zu der Seite von Neil Gaiman führt und wo er seine Ideen herbekommt. Where do you get your ideas?

Fragen

Wenn ihr ein Medium seht, lest, was auch immer, fragt euch, ob es cool wäre es selbst zu erleben. Und spinnt was daraus. Meistens geht es eh nicht eins zu eins umzusetzen, aber das müsst ihr auch nicht. Es reicht, wenn das Grundgerüst stimmt, wenn ihr die Stimmung einfangt am Spieltisch:

  • Anhand eines Bildes.
  • Was passiert da eigentlich?
  • Was haben die Personen an?
  • Wie könnte es zu dieser Situation gekommen sein?
  • Wie wird es weiter verlaufen?

Fragen anhand eines Beispielbildes

Dieses Bild habe ich mir gerade von Pixabay heruntergeladen. Unter Chateau Chantilly Frankreich ist es zu finden.

Ich kenne diesen Ort nicht, wenn ihr die Bildersuche nutzt, können Originalbilder über die Suchmaschine euerer Wahl gefunden werden.

  • So wie es aussieht, muss es schon Jahrzehnte her sein, dass dieses Schloss voller Leben war.
  • Warum wurde der Ort verlassen? Spucken dort Geister oder wandeln dort Skelette, die heraufbeschworen worden sind.
  • Ist dieser Ort gar verflucht, dass jeder, der den Ort betritt und dort sein Leben lässt als untote Leiche umherwandeln muss?
  • Was hat die Charaktere dort hingetrieben, sind diese nur zufällig auf den Ort gestoßen oder sollen die von hier ein Gegenstand bergen, einen Schatz finden oder den Ort vom Fluch befreien?
  • Gehen wir davon aus, dass dieser Ort verflucht ist, wer könnte es getan haben und warum?
  • War es die Herrscherin, die ewig Leben und Herrschen wollte?
  • War es ein Mensch, der an die Macht wollte, ein Pakt mit einem mächtigen Feenwesen eingegangen ist und dann betrogen hat?
  • Oder ist dieser Ort einfach nur unbedeutend geworden? Aber was befindet sich da drin, dass die Charaktere der Spielenden den Ort aufgesucht haben?
  • Was passiert, wenn der Fluch / Pakt aufgehoben wird?
  • Werden die untoten Bewohner wieder lebendig?
  • Wird eine alternative Geschichte zu diesem Ort in den Köpfen der Menschen sein, als ob es schon immer so wahr nur, dass die Charaktere die wahre Geschichte kennen?
  • Was ist dann mit dem Auftraggeber? Weiß er davon dann überhaupt noch? Existiert dieser danach überhaupt noch?

Das waren jetzt nur ein paar spontane Gedanken, die ich mir gemacht habe.

Bitte schreibt uns, wenn ihr weiter Tipps und Tricks habt, wie und woher ihr eure Ideen bezieht.

Schreibe einen Kommentar