Der neue “Dungeons and Dragons”-Film verspricht, die fantastischen Welten und Abenteuer wiederzubeleben, die das Kultspiel seit Jahrzehnten begeistert. Aber wird der Film der Ehre der Marke gerecht und den Fans gerecht werden? Wir werfen einen Blick auf das, was die Fans erwarten und ob der Film das Spielerlebnis authentisch widerspiegelt.
Die Erwartungen an den neuen Film
Viele Fans haben hohe Erwartungen an den Film, da sie sich eine treue Umsetzung der Spielwelt und Charaktere wünschen. Doch auch Nicht-Spieler sind gespannt auf den Fantasy-Blockbuster. Wird er eine mitreißende Geschichte erzählen und visuell beeindrucken? Oder wird er sich zu sehr auf Klischees verlassen und die Fans enttäuschen? Die Erwartungen sind hoch, aber auch die Skepsis.
Unsere Erwartungen zählten eher zu den erstgenannt. Wir erhofften uns – auch aufgrund des vielversprechenden Trailers – ein actiongeladenes Abenteuersetting mit vielen humorvollen Stellen. Natürlich sollten auch der Rollenspielcharakter nicht zu kurz kommen und, zumindest das eine oder andere Klischee, dürfte es ruhig geben.
Worum geht es überhaupt?
Holga und Edgin sitzen zusammen, wegen eines Raubzuges, im Gefängnis. Als sich die Möglichkeit bietet, nutzen die Kämpferin und der Bade die Gelegenheit und machen sich auf, um Edgins Tochter Kira zu finden. Auf die sollte Forge, ein alter Weggefährte, aufpassen. Doch der Gauner treibt ein falsches Spiel, bei dem nicht nur das Mädchen in Gefahr schwebt. Edgin und Holga rufen den Rest ihrer alten Truppe um Hilfe an und so wandern schon bald Nachwuchszauberer Simon und Paladin Xenk an ihrer Seite. Unterstützt wird das Quartett von Doric, ihres Zeichens Druidin, mit der Fähigkeit Tiergestalt anzunehmen.
Ensemble und visuellen Effekte
Die Welt von D&D wurde zum Leben erweckt, mit atemberaubenden Landschaften und Kreaturen. Trotzdem muss ich leider sagen, dass ich enttäuscht war. So sah man, besonders bei den Tierwesen, dass es sich um Kostüme handelte und auch die visuellen Effekte, wie z.B. Zauber und Feuerbälle, erschienen mir als eine LowBudget-Version. Mit dem Einsatz von ein klein wenig Technologie im Hintergrund hätte sich hier sicherlich noch einiges herausholen lassen.
Besonders gut besetzt wurden jedoch die Hauptrollen: Chris Pine als Edgin „der Planer“, welcher jedoch immer wieder scheitert, aber zeitgleich zarte Bande zu seiner Tochter pflegt, Michelle Rodriguez als grobe Kampfmaschine mit großem Mundwerk, die jedoch niemals ihre Werte verrät; Hugh Grant als hinterlistiger Gauner, der bereit ist für Reichtum jeden und alles zu verraten, … Jeder scheint nicht nur eine Rolle zu spielen, sondern sich förmlich in den jeweiligen Charakter verwandelt zu haben. Es wirkt, als hätten das Ensemble wirklich Spaß beim Dreh gehabt und das färbt auch auf Zuschauende ab.
Kann der neue Film dem Kultstatus von Dungeons and Dragons gerecht werden?
Die Welt von Dungeons & Dragons wird in all ihrer epischen Größe und Magie dargestellt und die Charaktere scheinen authentisch und glaubwürdig zu sein und wird sicherlich einige Fans des Kultspiels begeistern können. Für uns fehlte es leider ein wenig an Action, sowie besseren (Tier)Kostümen. Auch überraschende Wendungen, statt gefühltem Railroading, hätten für mehr Aufmerksamkeit gesorgt. Ob es jemals eine „perfekte“ Umsetzung geben wird, bleibt fraglich. Aber solange es Fans gibt, die sich über jeden neuen Film freuen, wird es sicher auch immer wieder neue Versuche geben.
Insgesamt ist „Ehre unter Dieben“ ein nettes Popcornkino, bei dem wir viel zu lachen hatten. Wer daher einfach Lust hat, sich mit einem netten Fantasysetting berieseln zu lassen, kann „Ehre unter Diebe“ am Donnerstag, dem 30.03.2023 in den deutschen Kinos ansehen. Freigegeben ist der Film ab 12 Jahren.